Klimaschutzprojekt „Ökologisches Trassenmanagement“

Fleißige Bienen sorgen bald für ersten Honig

Klimaschutzprojekt „Ökologisches Trassenmanagement“Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit ist elementar für die Menschheit. Um daran zu erinnern, haben die Vereinten Nationen Ende vergangenen Jahres den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen. Damit unterstreicht die Weltgemeinschaft auch die Erkenntnis über den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Bienen. Zwei Tage später waren Bienen bei einem Termin in der Nachbarschaft der Hochspannungstraße zwischen Cattenstedt und Hüttenrode das Hauptthema.

„Heute gehen wir einen weiteren Schritt bei unserem regionalen Klimaschutzprojekt ,Ökologisches Trassenmanagement‘“, erklärte Evelyn Stolze, „der Bienenwagen hat hier seinen Platz gefunden, in wenigen Tagen ziehen die Bienenvölker ein.“ Den Schlüssel für den Bienenwanderwagen überreichte die Geschäftsführerin der Stadtwerke Blankenburg im Beisein von Stiftungsförster Johannes Ganzert und Elke Springsguth, Bildungskoordinatorin beim VHS Bildungswerk an den Hobby-Imker André Koppelin.

Der Hüttenröder hatte vor 15 Jahre mit einem Stamm begonnen, damals um gegen die Früchtearmut im heimischen Garten vorzugehen. Inzwischen schwirren seine fleißigen Bienen von 24 Wirtschaftsvölkern aus, um ihrer Hauptaufgabe nachzugehen. Diese besteht darin, unzählige Blüten zu bestäuben und so für eine farbenfrohe Pracht und eine reiche Ernte an Früchten und Samen zu sorgen. „In den Bergen und Tälern des Harzes finden die Bienen noch einen reich gedeckten Tisch mit Blüten vor“, so Koppelin, „der Honig, den sie aus dem Nektar von Blüten oder aus Honigtau erzeugen, dient eigentlich zur eigenen Nahrungsvorsorge.“ Da n allgemein als nützlich und sehr fleißig gelten, schaffen sie weit mehr als sie für sich und die eigene Brut benötigen. Und so bescheren sie den Menschen schmackhaftes Nahrungsmittel.“ Ein weiteres vom Menschen genutztes „Nebenprodukt“ ist der Bienenwachs, der beim Wabenbau entsteht.

Der Bienenwanderwagen war vor Jahren vom VHS Bildungswerk aufgebaut und für den Naturlehrpfad genutzt worden. Nachdem er später geraume Zeit ungenutzt stand, wird er nun wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt. Er bietet zehn Völkern Platz. Himbeer- und Rosenblüten werden die ersten sein, die von den Bienen angesteuert werden. Später kämen noch allerhand Kräuter hinzu, so Koppelin.

Letztere brächten zwar nicht viel Ertrag, sorgten aber für besondere Aromen. Wenn alles gut läuft, dann könne in vier Wochen der erste Honig geerntet werden, ist der Imker aus dem Blankenburger Ortsteil Hüttenrode überzeugt. Dass das Gebiet auf Dauer Nektarspender für zehn Völker bietet, bezweifelt André Koppelin. Er geht davon aus, dass der Standort eher für fünf bis sechs Völker geeignet ist.

Der Experte verweist darauf, dass auch das rauhe Harzer Klima dazu beiträgt, dass die in den Bienenstock eingetragene Nektarspende oft geringer ausfällt, als im flachen Land. Deshalb müssten Bienen oft größere Entfernungen für ein Glas leckeren Honigs zurücklegen. Für den Nektar von 500 Gramm „Echten Harzer Gebirgshonig“ müssen die Bienen mindestens eine Strecke von 40.000km zurücklegen.

Dabei bestäuben sie ca. 6,5 Millionen Blüten, weiß der Imker. Doch der Bienenfleiß lohne sich letztendlich. Denn gerade die auf dem langen Weg angeflogenen vielen unterschiedlichen nektarspendenden Pflanzen wirken sich auf den Geschmack aus. André Koppelin muss es wissen, gehören doch seine verschiedenen Honigsorten zu den ausgezeichneten des Labels „Typisch Harz“. Den „Echten Harzer Gebirgshonig“ nennt er ein kulinarisches Erlebnis für den Gaumen. Wie der am neuen Standort gewonnene Honig schmecken und welchen Namen er bekommen wird, weiß bisher niemand zu sagen.

Ansprechpartner ist der Imkerverein Blankenburg. Die derzeit 13 Mitglieder aus der Blütenstadt und mehreren Ortsteilen halten in dieser Saison 96 Bienenvölker, überwiegend Carnica Bienen der Westlichen Honigbiene.


Stand: 28. Juli 2018
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